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New Leadership

Führen im hybriden Arbeitsumfeld – Interview mit Dr. Christian Nitschke

Von 3. November 2022Oktober 23rd, 2023Keine Kommentare

Hybrides Arbeiten ist für Dr. Christian Nitschke die konsequente Fortsetzung der Entwicklung von realen und virtuellen Welten mit dem Menschen im Mittelpunkt. Dabei ist der respektvolle und wertschätzende Umgang miteinander, um ein nutzerzentriertes Miteinander zu ermöglichen, das wichtigste Learning der letzten Jahre. Als Location Head Stuttgart bei Kaiser X Labs bringt er wertvolle Erfahrungen zum Thema Führen in einem hybriden Arbeitsumfeld, Onboarding, und Online-Zusammenarbeit mit. Hier teilt er im Rahmen von drei Fragen diese Erfahrungswerte mit uns.

Onboarding in hybriden Arbeitsmodellen

Als Führungskraft hast du mitten in der Pandemie den Job gewechselt. Was sind deine Erkenntnisse für das Onboarding in remoten oder hybriden Arbeitsmodellen?

Dr. Christian Nitschke: „In Summe war die Erfolgsformel eine Mischung aus Organisation, Unterstützung in der Transition, Informationsaustausch und etwas Glück, dass es für mich vom Timing ein bisschen Zeit zwischen der 1. und 2. Welle gab.
Aber der Reihe nach: Nachdem ein Kennenlernen auf Geschäftsführungs- und Management-Ebene schon im Vorfeld (teils physisch, teils remote) stattgefunden hat, war das Kennenlernen des Teams eine Mischung aus hybrider Veranstaltung, Remote-Terminen und persönlichem Kennenlernen. Interessanterweise hat diese Mischung für mich dazu geführt, dass durch die Vermischung eine nahezu komplett reale Welt entstanden ist. Dazu kam, dass es gerade in den ersten Monaten im Sommer 2020 noch möglich war, einige Tage im KXL Studio in Stuttgart zu verbringen, wodurch ich die „neue Luft schnuppern“ und auch meinen neuen Hafen finden konnte.
Ein besonderer Pluspunkt war der umfangreiche Informationsaustausch mit meinem Buddy – KXL stellt jedem neuen Mitarbeitenden einen Buddy zur Seite, um sich gerade in den ersten Wochen zurechtzufinden. Gleichzeitig gibt es auch eine Onboarding-Checkliste, welche bei mir als ein Hauptthema das Kennenlernen aller relevanten Stakeholder beinhaltete.
Als Fazit muss ich sagen, dass sicher ein persönliches Kennenlernen von Vorteil ist, aber auch eine hybride Mischung gut funktioniert. Am Ende hängt es für mich von zwei Punkten ab: Zeit nehmen für das Onboarding und den unterschiedlichen Menschen zuhören!“

Kreativität und Innovation in digitalen Welten

Du leitest einen Bereich, in dem es auf Kreativität und Innovation ankommt. Wie schafft ihr es als Team, das in einem hybriden Arbeitsmodell hinzubekommen?

Dr. Christian Nitschke: „Aus meiner Perspektive kommen hier zwei Themen ins Spiel: Technik und Kultur oder vice versa.
Technik ist hier der Enabler. Man braucht die richtigen Collaboration-Tools, um sowohl in einem Remote- als auch in einem Hybrid-Setup miteinander kreativ arbeiten zu können. Allein dieser Punkt ist bezüglich Data Security als auch unter Kompatibilität-Gesichtspunkten, wenn man beispielsweise mit anderen Unternehmen zusammenarbeitet, eine Herausforderung.
Und da kommt dann auch schon die Kultur ins Spiel: alle Beteiligten müssen hier unglaublich diszipliniert sein, sei es in der Vorbereitung, Durchführung oder Nachbereitung. In persönlichen Veranstaltungen kann man viel über die Gruppe einfangen und gegebenenfalls regeln. Eine reine Remote-Veranstaltung bedingt sehr klare Regeln (Hand heben, Chat, etc.) und in der hybriden Welt müssen sich beide Seiten finden und am erfolgversprechendsten ist hier neben einer guten Technik und klarer Organisation die Achtsamkeit untereinander.“

Online Beziehungen pflegen

Wie pflegst du deine Beziehungen und Netzwerke?

Dr. Christian Nitschke: „Die Netzwerk- und Beziehungspflege ist aus meiner Sicht der herausfordernste Punkt – insbesondere im reinen Remote-Setting. Hier möchte ich unterscheiden zwischen bestehenden Beziehungen und Netzwerken und dem Gegenteil davon.
Bestehende Kontakte bedürfen einer gewissen Kontinuität und sehr viel Aufmerksamkeit, wenn das Netzwerk dann aktiviert wird. Aber im Grunde genommen ist es wie mit guten Freunden…eine Frage gegenseitiger Wertschätzung!
Der Aufbau von Netzwerken funktioniert am besten über bestehende Kontakte (durch die man in diese Netzwerke eingeladen/eingeführt wird) oder über Kleingruppen-Veranstaltungen. Hier ist Fokus wichtig: einfach nur dabei sein reicht nicht, ein gewisser zeitlicher als auch persönlicher Invest ist notwendig.“