Die Pandemie hat die Arbeitswelt einmal auf den Kopf gestellt. Arbeitsprozesse mussten schnell verändert werden, die Mitarbeiter*innen wurden kurzerhand ins Homeoffice geschickt und die Zusammenarbeit blieb auf der Strecke – Hauptsache das System läuft erstmal weiter! Mehr als zwei Jahre sind mittlerweile ins Land gegangen. Ein „Zurück“ gibt es nicht mehr und bei vielen Unternehmen stellt sich die Frage: Brauchen wir ein neues Arbeitsmodell?
Neues Arbeitsmodell? If it ain’t broken, don’t fix it!
Zunächst soll gesagt sein: Die Einführung eines neuen Arbeitsmodells ist kein Selbstzweck. Wenn der „Laden läuft“, gibt es keinen Grund die Organisation auf den Kopf zu stellen. Daher ist eine umfassende Analyse, ob ein neues Arbeitsmodell benötigt wird, unabdingbar. Die Übergangsbetriebsvereinbarung hat ausgedient und nun ist es an der Zeit, Faktoren wie Kommunikation, Arbeitsräume, Zufriedenheit der Mitarbeiter:innen und Recruiting zu beleuchten. Symptome, anhand derer dieser Bedarf an Veränderung gemessen werden kann, haben wir übrigens in unserem Workbook „Roadmap to Hybrid“ als Checkliste zusammengefasst. Schau mal hier.
- Gehören die Mitarbeiter:innen Deiner Organisation faktisch einem Standort an, arbeiten aber längst von überall aus und haben informell Remote Work also schon eingeführt?
- Herrscht allgemein Unklarheit darüber, wie, wann und mit wem in Zukunft zusammengearbeitet wird?
- Vielleicht nimmst Du eine angespannte Stimmung und kritische Äußerungen Deiner Kolleg:innen zur aktuellen Zusammenarbeit wahr? Oder das Engagement in Online-Meetings lässt zu wünschen übrig?
Dies sind Beispiele für Erscheinungen, die auf die Notwendigkeit eines neuen Arbeitsmodells schließen lassen. Mehr dazu findest Du in der Checkliste im Workbook. Die Symptome sind natürlich vielfältig und individuell – was nimmst Du in Deiner Organisation für veränderte Abläufe und Stimmungsbilder wahr?
Neues Arbeitsmodell, ja! Aber wie?
Die Erkenntnis, ein neues Arbeitsmodell gestalten zu müssen, ist der erste, wichtige Schritt. Darauf folgt allerdings die Entscheidung darüber, wie genau dieses Modell aussehen soll und insbesondere, wie es im Arbeitsalltag umgesetzt wird. Dabei stoßen viele Organisationen auf Probleme und Herausforderungen. Der größte Fehler bei der Definition eines hybriden oder remoten Zusammenarbeitsmodells ist, „aus dem Bauch heraus“ zum Beispiel eine minimale oder maximale Anzahl von Bürotagen festzulegen. Solche Entscheidungen wurden in den letzten Monaten zuhauf getroffen. Einfach, um überhaupt etwas zu entscheiden und den Mitarbeiter:innen wieder einen – vermeintlichen – Rahmen zu geben. Die Ausgestaltung muss allerdings auf einem stabilen Fundament gebaut werden, die auf dem Purpose und den Zielen des Unternehmens basiert, und nicht auf sich eingeschlichenen Notlösungen oder dem Druck, die Kontrolle behalten zu müssen.
Die eigentliche Frage ist: Welchen Grad an Freiheit für das „wann, wo, wie und mit wem“ möchte eine Organisation ihren Mitarbeiter:innen geben? Wie zentralisiert oder dezentral soll diese Guidance erfolgen?
Guidance braucht eine zweite Dimension
Viele Unternehmen haben während den Anfangsphasen der Pandemie sehr stark auf die Aufrechterhaltung des Betriebs gesetzt und versucht, maximale Freiheitsgrade umzusetzen. Für viele Unternehmen stellte dies eine 180- Grad-Kehrtwende zur bisherigen Regelung dar. Nun gilt es, beide Positionen wieder in eine gesunde Balance zu bringen. Das System wird sich selbst regulieren – die Frage ist nur wie. Wir brauchen ein Gleichgewicht zwischen den Optima aller Einzelpersonen und dem Optimum des Teams bzw. der Organisation. Es reicht also nicht, die Entscheidung über grundsätzliche Freiheitsgrade: Wie viele Tage müssen Mitarbeiter:innen ins Büro kommen und wie viele Homeoffice-Tage werden gewährt? Die zweite Dimension muss die Regelungen für jede Ebene – Mitarbeiterebene, Teamebene und Organisationsebene – festlegen. Was entscheidet jede:r Mitarbeiter:in für sich? Welche Entscheidungen kann ein Team oder ein Fachbereich treffen? Was möchten wir als Standart für die gesamte Organisation?
Einführungsprozess eines hybriden Arbeitsmodells
In unserem Workbook „Roadmap to Hybrid“ bekommst Du einen Blueprint für die Einführung von neuen Arbeitsprozessen. Welche Meilensteine Dich bei dieser generischen Roadmap erwarten und wie Du mit ihnen umgehst, wird ebenso erklärt. Übrigens kannst Du mit unserem Company Quick Check feststellen, wo Deine Organisation in diesem Prozess gerade steckt.